Laufen macht mir keinen Spaß. Wer etwas anderes erzählt, der lügt. Gut okay, ein schöner Frühlingstag, die erwachende Natur erlebend, ein lockeres Läufchen mit Freunden bei Vogelgezwitscher. All das kann Spaß machen. Auch kann man den Alltagsstress mit laufen abbauen, das ist gut und manchmal auch gesund. Aber sind wir doch mal ehrlich, das betrifft maximal 20% der Laufeinheiten, wenn wir unseren Sport leistungsmäßg betreiben. Auch das gemeinsame trainieren fällt aus Zeitgründen meistens flach.
Der Alltag sieht hingegen meistens so aus:
Du kämpfst gegen Müdigkeit, Alltagsstress und den eigenen (zu) schnellen Vorgaben für's Training. Du sagst Freunden ab, die abends weggehen wollen und können, das sogar unter der Woche. Wohlmöglich verschieben sich durch den Sport die Prioritäten im Leben in die falsche Richtung. Trotzdem postest du irgendwas über dein Training, wie toll und locker es heute wieder mal war. Laufen im flow eben!
Und wofür das alles: die besseren unter uns bekommen von einem ultraguten Hersteller Getränke gestellt oder verkaufen ihre Seele, um polarisierende GPS-Uhren tragen zu dürfen. Nein, dafür nicht! Es ist der Moment zufrieden mit sich und seiner Leistung zu sein, ob nach einem harten Training oder im Ziel eines Wettkampfs. Das ist nicht immer so, wenn wir ehrlich sind, erfüllen wir meist unsere selbst gesteckten Vorgaben nicht. Aber manchmal läuft es eben doch, evtl. ganz selten. Von diesen Momenten zehren wir dann, sie gleichen die schlechten aus. Dafür lohnt es sich zu laufen, so schnell und weit wie man eben kann.
Laufen ist ein Kacksport - aber leider geil!