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Sportlerprofil by Larasch

13:51,16 -Wo kam das eigentlich her?

Der Vergleich hinkt zugegebenermaßen etwas. Die Zeit in Breidenbach hatte ich im Alleingang und aus dem Alternativtraining heraus aufgestellt, während es in Heusden auch noch im vierten Lauf ein gutes Feld und einen Tempomacher gab, dennoch war der eine oder andere beeindruckt von dieser Verbesserung nicht zuletzt ich selbst. Die Frage, die ich mir nun stelle, ist: Was habe ich dieses Jahr zusammen mit meinem Trainer Walter Hirschhäuser besser gemacht als in den Jahren zuvor?

Am naheliegendsten ist ein Blick auf das Training und für irgendwas müssen diese Trainingsaufzeichnungen ja gut sein. Ab der 41 Kalenderwoche des letzten Jahres war ein kontinuierliches Training mit nur kurzen Unterbrechungen bis zu den Finals Berlin möglich. In diesem Zeitraum bin ich im Schnitt 83 km pro Woche gelaufen. Nicht berücksichtigt habe ich dabei die fünf Wochen, in denen ich weniger als 40 km gelaufen bin. Maximal bin ich in diesem Zeitraum 143 km pro Woche gelaufen. Durchschnittlich sind 30% aller Trainingseinheiten Tempoeinheiten gewesen. Da zähle ich Tempodauerläufe sowie Intervalltrainings und Wettkämpfe mit. Hier geht es nur um die Anzahlen der Trainingseinheiten und nicht um die Kilometer. Wie ihr in der Grafik oben sehen könnt liegen natürlich nicht 30% meiner gelaufenen Kilometer im Tempodauerlauf- (GA2) oder Intervallbereich (GA3). Besonders intensiv trainiert habe ich anscheint im Juli. Hier betrug der Anteil der Tempoeinheiten sogar 48%. Es standen z.B. Trainingseinheiten wie 4X1000m unter 2:45 mit fünf Minuten Pause auf dem Plan. Eine Neuerung ist sicher auch, dass ich seit diesem Jahr einen Tag vor dem Wettkampf eine intensivere Vorbelastung mache. Vor Heusden waren das z.B. 1000m in 2:38 min. Im Mittel habe ich in diesem Zeitraum zwei Wettkämpfe pro Monat absolviert, wobei ich maximal vier Wettkämpfe im Mai absolviert habe. 2018 bin ich von Januar bis Mitte April durchschnittlich 74 km pro Woche gelaufen. Danach habe ich mich wie so oft in den letzten Jahren verletzt und die Saison war für mich im Prinzip beendet, weshalb ein Vergleich weiterer Zahlen wenig Sinn macht. Klar! Der wesentliche Unterschied zu den letzten Jahren ist, dass ich mich in diesem Jahr nicht verletzt habe. Aber warum?

Liegt es vielleicht an der Saisonplanung? Von der Halle über den Cross bis zu den Finals Berlin habe ich im Grunde alles mitgenommen. Straßenläufe habe ich nur wenige absolviert, aber weniger Wettkämpfe als zuvor waren das nicht. Bedeutend war meiner Meinung nach das Höhentrainingslager in Boulder. In diesen vier Wochen im April, in denen ich mich sonst oft verletzt habe, konnte ich mich auf meinen Körper konzentrieren und mir eine gute Grundlage für den Rest der Saison schaffen. Trotzdem hat mir auch in diesem Jahr das eine oder andere weh getan, aber mit Formen der aktiven Regenration und bewussten kurzen Pausen konnten wir längere Zwangspausen vermeiden.

Für Regenerative Maßnahmen brauch man Zeit. Das merke ich insbesondere seit Mitte Juli, wo ich angefangen habe vorrübergehend Vollzeit zu arbeiten. Grundsätzlich war aber im letzten halben Jahr mein Studium nicht ganz so fordernd wie das in den vergangenen Jahren oft der Fall war. Zudem entfällt für mich seit Oktober durch meinen Umzug ins heimische Mittehessen das stressige Pendeln am Wochenende.

Zu weniger Verletzungen haben bestimmt auch die Einlagen beigetragen, die ich seit März für meine längeren Läufe trage. In der Vergangenheit habe ich zwar auch schon öfter Einlagen verschrieben bekommen, mit den Anfertigungen war ich jedoch nie lange zufrieden. Dieses Jahr habe ich endlich einen Einlagenmacher gefunden, der genau auf meine Bedürfnisse eingeht.

Nicht zu Letzt habe ich auch an meiner Ernährung gearbeitet. Ich versuche weniger Fleisch zu essen und verzichte ganz auf Schweinefleisch. Jetzt gibt es eher mal Gemüseaufstrich als Salami. Aufgrund meiner Laktoseintoleranz verzichte ich schon seit vielen Jahren auf Kuhmilch. Im letzten halben Jahr ziehe ich meistens auch die Mandelmilch der Sojamilch vor. Zudem habe ich versucht meinen Zuckerkonsum zu reduzieren. Anstatt Gummibärchen gibt es jetzt meistens Nussmischungen. Auf diese Weise versuche ich mein Entzündungsniveau und Verletzungsanfälligkeit zu reduzieren.

Letztendlich gibt es wohl viele Faktoren des Erfolges. Ich glaube aber der wichtigste Faktor ist meine vollständige Rückkehr in die Heimat seit meinem Abitur 2013. Sie ermöglicht nicht nur eine engere Betreuung durch meinen Trainer. Hier auf dem Land bei meinen Freunden, meiner Familie und meinem Verein fühle ich mich wohl und habe die Unterstützung, die ich brauche, um alles aus mir rauszuholen.