Das alternative Trainingsformen die Leistungsreserven erhöhen, neue Trainingsreize schaffen und Schwächen ausgleichen, ist uns Sportlern bekannt. Trotzdem scheuen wir uns oft, neue Dinge auszuprobieren, andere Wege zu gehen und damit dem Körper neue Aufgaben zu geben. Neue Bewegungsformen, Wettkampfformate oder Umgebungen helfen auch unserem Kopf, sich mental zu erholen. Die Wintermonate sind für uns Triathleten motivationstechnisch die schlimmste Zeit. Es wird früh dunkel und es ist für uns hitzeverwöhnte Sportler viel zu kalt. Lange oder intensive Einheiten draußen sind oft unangenehm. Nur die wirklich Hartgesottenen fahren in der eisigen Kälte mit dem Rad. Der Großteil verbringt unzählige Stunden auf der Radrolle, schwitzt vor sich hin und lenkt sich mit allerlei Spielerei ab.
Skilanglauf - eine gute Wahl
Je nachdem, wo man regional ansässig ist, bietet sich der Skilanglauf als alternative Trainingsform an. Neben Transfereffekte von Ausdauer und Kraft, ist gerade die klassische Technik eine echte Alternative zum Laufen. Durch meine verletzungsbedingte Laufpause habe ich in diesem Winter so oft es ging die Möglichkeit des Skilanglaufs genutzt. Mein Körper signalisierte nach 3-monatiger Wettkampfpause, dass es wieder Zeit ist, etwas Rennluft zu schnuppern. Außerdem wollte auch ich dem tristen Trott der winterlichen Radrolle entgehen. In diesem Sinne habe ich mich am vergangenen Wochenende zum Rennsteigskilauf über 15km in der Freien Technik und 30km in der Klassischen Technik aufgemacht.
Etwas Lehrgeld gehört dazu
Als Rookie in einem Wettkampf fühlt man sich meist etwas unsicher. Es geht nicht um Zeiten und Platzierungen, sondern allein um die Herausforderung etwas Neues und Unbekanntes zu erleben. Nach anfänglichen Verwirrungen mit Hauen und Stechen auf den ersten Metern sowie Anstehen an den ersten Anstiegen, haben sich beide Skirennen gut angefühlt. Meine Beinchen und meine Lunge mussten wieder ordentlich arbeiten. Ich fühle mich nun motiviert für alle Herausforderungen der Wettkampfsaison, die für uns Triathleten noch etwas in der Ferne liegt. Für mich war es ein positiver und spaßbringender Formtest ohne Leistungseinbruch, aber auch mit der Erkenntnis, dass ich Nachholebedarf beim Doppelstockschub habe ;-)
Vorfreude auf den Frühling
Jetzt freue ich mich erstmals auf den Frühling, auf Radeinheiten im Sonnenschein und Tempoläufe in kurzen Hosen. In diesem Sinne lade ich euch ein, über euren Tellerrand hinaus zuschauen und Mut für neue Dinge zu haben. Vielleicht sehe ich den ein oder anderen Wintersportler, Läufer oder Radfahrer in diesem Sommer bei einem Triathlon!
Anything is possible – Alles ist möglich!
Eure Manu Süß