Vor einigen Jahren galt die Triathlonsaison nachdem Ironman in Hawaii als beendet, mittlerweile hat sich dies geändert und man kann so ziemlich in jedem Monat im Jahr irgendwo auf der Welt ein Rennen bestreiten. Die Norweger und andere Nationen machen es vor, auch ein typische Off Season im Sinne von 2-3 Monaten ohne Sport scheint der Vergangenheit anzugehören. Natürlich kann der Geist nach einem kräftezehrenden Jahr eine Pause benötigen, aber wenn man mental weiterhin frisch ist und Lust und Spass hat Rennen zu bestreiten, so steht dem heutzutage nichts mehr im Wege. Mit meiner zurückliegenden Saison 2019 bin ich durchaus sehr zufrieden mit einem fünften Platz und drei vierten Plätzen in internationalen Ironman 70.3 Rennen, konnte ich ein weiteres Jahr in Folge bestätigen, dass ich mich zu erweiterten Weltspitze zählen kann. Nichtsdestotrotz fehlte in diesem Jahr das ganz, grosse Rennen für das man alles opfert und dem man bedingungslos entgegenfiebert. Mitte September entschied ich mich zusammen mit meinem Trainer Daniel Fleckenstein sich zielgerichtet auf den Ironman Argentinien vorzubereiten, gesagt getan. Dann aber kam Mitte Oktober der Schock, aufgrund der angeschlagenen finanziellen Lage Argentiniens (so die offizielle Begründung)m, wurde das Rennen für alle Profis abgesagt. Was nun, in die Pause gehen oder ein neues Ziel definieren? Ich hatte schon in der Vergangenheit immer mal Lust ein Rennen im Dezember zu machen, um dann in der Weihnachtszeit einmal komplett frei zu haben. Glücklicherweise ist der Scheich von Bahrain ein Triathlonverrueckter wie wir und so sorgt er dafür, dass Anfang Dezember ein kleines aber sehr elitäres Feld den Weg in den Mittleren Osten sucht. Um mich mit Topathleten wie Alistair Brownlee, Kristian Blummenfeld zu messen, bereitete ich mich in den letzten 4 Wochen in Portugal Monte Gordo vor. 4 Wochen Trainingslager können hinten raus schon etwas zäh werden, aber mit einer gut harmonierenden Gruppe lässt sich so jedes harte Training viel einfacher abspulen. Für mich heißt es nun am 07.12.2019 alle Karten auf den Tisch zulegen. Guten Gewissens kann ich sagen, dass ich bisher alles mir mögliche investiert habe und hoffe, mit einem guten Ergebnis wieder nach Hause zu kommen. Verfolgt das Rennen live im Internet und drückt mir die Daumen.
Euer Marcus