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Sportlerprofil by Larasch

Die Leistungsdiagnose

Eigentlich nur durch meinen Trainingspartner und dessen Beharrlichkeit sowie Interesse, warum ich das Pensum so gut wegstecke, habe ich  einen Termin zur Leistungsdiagnose in Nürnberg. Wie der Zufall es will, 2 Tage nach der Zusage von Larasch für Roth.
Es passt also alles zusammen!  
In meinem Kopf haben Trainer (der die Diagnose durchführt) und Doc das letzte Wort, ob ich in Roth starte. Irgendie macht man sich dann ja doch Sorgen, wenn es plötzlich ernst wird.
Wenn sie, in Anbetracht meines Vorhabens, die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, dann muss ich mir wohl eine gute Ausrede einfallen lassen, warum ich nicht starte… 
 
In Nürnberg treffe ich auch zum ersten Mal den Trainer von meinem Trainingspartner, Matthias Dyker. Wenn die Leistungsdiagnose positiv verläuft (positiv = ich bekomme grünes Licht für Roth), dann hoffe ich, dass er mich auch trainiert. Irgendwie gibt es einem ja doch Sicherheit bei solch einem Projekt professionelle Unterstützung zu haben. Und natürlich gibt man im Kopf auch einen Teil der Verantwortung ab.

Die Vorankündigung meines Vorhabens führt zu der Aussage: "das wird knapp… warten wir mal die Diagnose ab." Hmmmm, irgendwie hatte ich auf mehr Zuspruch gehofft. Aber wenigstens ehrlich!
 
Also los geht’s. 
 
Meine erste Leistungsdiagnose. Spannend! 
Sie wird auf dem Rad stattfinden und ich bin zugegebenermaßen aufgeregt. 
Zum Glück ist es für alle anderen Routine, die Atmosphäre ist professionell und sehr angenehm. 
 
Es geht los mit wiegen. Hui, ich habe mich schon lange nicht mehr gewogen… Und ich habe an Gewicht zugenommen. Zum Glück sind es nur Muskeln :P 
Als nächstes gibt’s ne Maske auf und es geht an die Lungenfunktion. Auf Kommando tief ein- und ausatmen und das bis zum Anschlag. Fühlt sich irgendwie befremdlich an mit dieser Maske… 
Die detaillierten Werte und deren Bedeutung werden im Anschluss mit dem Doc besprochen. 
 
Und dann kommt der spannendste Teil: Die Leistungsdiagnose auf dem Rad. 
Der Widerstand wird alle 3 min um 25W erhöht, man hat eine Maske auf, ist verkabelt und es wird auf jeder Stufe der Laktatwert im Blut gemessen (durch einen Pieks am Ohr). 
 
Zunächst ist alles ganz entspannt. Man tritt mehr oder weniger ins Leere, kann noch reden und witzeln. Doch dann fängt es an anstrengend zu werden. Die Witze gehen einem nicht mehr so leicht über die Lippen und plötzlich erscheint einem die Maske „beklemmend“.

Was mich ermutigt: ich meine zu bemerken, dass Matthias im Laufe der Diagnose lockerer wird. Vielleicht weil er merkt, dass ich doch etwas an Grundkondition für Langdistanz mitbringe. Vielleicht ist es aber auch nur das Laktat und das Gefühl nicht genug Sauerstoff zu bekommen, was mich zu diesem Gedanken bringt...
Als es nicht mehr geht und ich abbrechen will, sind es nur noch 40 Sekunden in der Leistungsstufe. Da kann ich natürlich nicht abbrechen! Also nochmal beißen! Es sind unglaublich lange 40 Sekunden! Als sie rum sind, bin ich wirklich an meinem absoluten Limit und könnte vom Rad kotzen. 
Und auch da bin ich wieder erstaunt von meinem Körper. Keine 2 Minuten später hat sich alles beruhigt, keine 5 min später ist wieder alles ok und ich fühle mich das erste Mal an dem Tag wirklich wach.  
 
Ich kann das Ergebnis nicht wirklich erwarten und muss Matthias einfach gleich fragen: und, meinst Du ich kann in Roth starten?  
Darauf die Antwort: "Sieht gut aus." 

Wuhuuu!! Das klingt doch schon mal gut!

Und dann gleich den nächsten Punkt hinterher: "Hast Du noch Kapazitäten frei mich zu trainieren?" mit der Antwort: "Das hatte ich mir auch schon gedacht. Ich würde mich freuen."
Wow, damit sind die Sorgen erstmal beseitigt!
 
Erstmal duschen und dann zum Doc für die Besprechung. 
Auch der Doc gibt mir die „Empfehlung“ zu starten. Die Werte sind top und ich bin mal wieder überrascht. Läuft alles :)
 
Zum Schluss reden wir nochmal mit Matthias über die Werte und wie es im Training weitergeht. Sieht alles gut aus. Jetzt brauche ich nur noch ein Rad… Ich habe nur ein Cyclo. Als Matthias das hört, merkt man seine Hoffnung, dass es nur ein Witz ist. 
Ist es aber nicht.

Wie der Zufall es aber will, ein Kumpel von meinem Trainingspartner mit meiner Körpergröße hat ein top Triathlonrad und kann dieses Jahr nicht starten. 
Wenn alles klappt, leiht er mir sein Rad. Das Rad war dann schonmal in Roth… 
 
Es scheint als ob das Schicksal will das ich starte…. Dann mache ich das wohl :)