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Sportlerprofil by Larasch

Mitteldistanz Ingolstadt

Mitteldistanz Ingolstadt. Eigentlich hätte das meine große sportliche Herausforderung für das Jahr 2019 sein sollen.. Und jetzt ist es nur ein „Antesten“ für Roth und die Distanzen kommt mir so „kurz“ vor. Verrückt… 
 
Das Training in den letzten Wochen ist richtig Zeitintensiv geworden. Ich sehe mich immer wieder vor der Herausforderung Arbeit, Privatleben und Training unter einen Hut zu bekommen. Das Privatleben muss jetzt erstmal zurückstecken. Zum Glück stoße ich bisher auf Verständnis und Akzeptanz. Freunde und Familie kennen mich gut genug :) 
Meine (schon vorab geplanten) Urlaube dieses Jahr werden umgestaltet: ich fahre mit, bin aber viel unterwegs und trainiere. Hier habe ich große Unterstützung in der Realisierung meiner Einheiten erfahren. Sei es durch den Transport zu Radstrecken, Verständnis für "mein verrücktes Vorhaben" oder die Verpflegung danach. Ganz zu schweigen von der emotionalen Unterstützung! 
 
Man muss es ja schon realistisch sehen, in der Phase lebt man primär fürs Training... 
 
Den Abend/die Nacht vor Ingolstadt bleiben mein Trainingsparter und ich bei Freunden und werden wunderbar umsorgt. Inklusive Pastaparty! Natürlich bleiben Kommentare über mein Vorhaben und die Traithletenszene nicht aus. Das Zeitrad, dass ich inzwischen tatsächlich geliehen bekommen habe, macht es nicht besser. 
Gerade wenn es so stressig ist und man kurz vor einer „Prüfung“ steht, verliert man (oder vielleicht auch nur ich) gerne mal aus den Augen, dass man es zum Spaß macht und nicht davon leben muss. Das schöne ist, wenn man so Freunde (und auch Familie) hat wie ich, dann wird man wieder zurück geholt und der Druck genommen. 
 
Ich bin so froh so ein tolles Umfeld zu haben und diese Unterstützung zu bekommen! 
 
Im Laufe des Abends ruft dann Matthias an. Nachdem ich eine emotional anstrengende  Woche hinter mir habe (die sich auch auf das Trainingsgefühl ausgewirkt hat), bin ich ins Zweifeln gekommen. Ich habe Angst bekommen in Roth nicht zu Finishen. 
Also nutze ich die Chance, wenn es jemand einschätzen kann, dann Matthias. Ich will ich eine ehrliche Einschätzung haben ob er glaubt, dass ich es schaffe. Darauf antwortet er nur: "Sonst würde ich Dich nicht trainieren." ?? 
Die Antwort reicht aus, um meine Zweifel beiseite zu schieben und mich auf den morgigen Tag zu freuen. 
 
Nach einer kurzen Nacht, geht es im Morgengrauen zur Startnummernausgabe. Und dann läuft alles wie automatisiert ab. Bis man plötzlich mit den Füßen im Wasser steht und der Countdown startet. 3…2…1…los!

Das ist der Start meiner ersten Mitteldistanz. 
 
Ich finde relativ schnell meinen Rhythmus und komme - bis auf 2 Nackenschläge durch den ambitionierten Triathleten neben mir - gut durch. Das Wasser ist mit 16 Grad recht kalt und auf den letzten 500 Metern merke ich, dass die Füße kalt sind. 
In der Wechselzone komme ich gut aus dem Neo raus . Nebenbei unterhalte mich nebenbei mit einem Jungen/Mann der sehr nervös scheint und sich freut das Schwimmen überlebt zu haben. 


Und weiter geht’s auf die Radstrecke. Das Rad ist eine Maschine und macht nur Laune zu fahren! Ich will gar nicht daran denken, das Rad wieder abgeben zu müssen… 
Auch auf dem Rad finde ich schnell meinen Tritt, merke aber, dass meine Beine sich nicht wirklich erholt fühlen. Naja, jetzt ist es zu spät zum Erholen.
Und wieder sammele ich unterwegs positive Erlebnisse. Sei es der Herr, den ich im Anstieg überhole, der mich fragt ob ich einen Motor am Rad habe. Der Kerl der im Überholen etwas neben mir bleibt und mir sagt, wie gut das aussieht was ich mache und dann davon zieht. Oder der Kampfrichter der mir entgegen kommt, den Daumen hebt und mich angrinst.
Die Radstrecke sind zwei Runden mit Bergwertung. Am Start der 2ten Runde gibt es erstmal eine Ladung Gegenwind. Top, dann gibt es auf dem Rückweg Rückenwind!

Und dann kommt auch schon die letzte Disziplin, der Halbmarathon. 
Natürlich laufe ich mit einer 5er Pace zu schnell los. Ich hatte mir 5.50 vorgenommen. Also erstmal einbremsen und die ersten Kilometer in den Köper reinhören. Schnell wird klar, 5.50 ist zu langsam. Ich pendel mich die erste Runde (von vier Runden) auf 5.15 ein. Merke aber dass es noch zu schnell ist und laufe nur noch nach Gefühl. Die Pace geht pro Runde um 0.05 runter und ich lande am Ende bei einem Schnitt von 5.25. 
In der 2ten Runde entdecke ich meine Freunde vom Vorabend am Streckenrand. Da werde ich kurz echt emotional! 
In den letzten 2 Runden probiere ich das erste Mal Cola an der Verpflegungsstation und bin fasziniert über die Wirkung!  
In der 4ten Runde, an der Abzweigung zum Zieleinlauf entdecke ich wieder meine Freunde. In dem Moment gibt es mir (in Kombination mit der Cola) so einen Aufschwung, dass ich mit einem fetten Grinsen und (gefühlt) locker flockig ins Ziel einlaufe. 
 
5 Stunden 20 Minunten 
7te meiner Altersklasse und 5te in der Bergwertung bei den Frauen. 
 
Das hätte ich nie erwartet! Und das mit Pipi Pause beim Laufen :) 
 
Das Wetter war traumhaft mit viel Sonne, genau mein Wetter. Allerdings hätte ich mir definitiv selber Wasser mit auf die Strecke nehmen sollen. 
Das und das wahnsinns Gefühl, so toll unterstützt zu werden, nehme ich mir mit für Roth…