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Sportlerprofil by Larasch

Neustart 2017 - Es rollt wieder

Das grandiose Laufjahr 2015 mit Rennsteig-Sieg und Marathon Bestzeit in Frankfurt bekam sein i-Tüpfelchen, als ich ab Januar 2016 für Larasch bloggen durfte. Der Januar 2016 hat zudem mit guten Ergebnissen in der Halle begonnen. Dann kam mein Arbeitsplatzwechsel und die damit verbundene Wochenend-Pendelei zwischen Darmstadt und Jena sowie die räumliche Distanz zu meinem Freund und dem Freundeskreis. Man darf das nicht falsch verstehen: Ich liebe meinen Job und stehe jeden Tag gerne auf um zur Arbeit zu gehen aber die dadurch entstandene Zusatzbelastung habe ich deutlich unterschätzt.

Sicherlich war es eine Mischung aus einem anstrengenden Jahr 2015 (mit zu wenigen Erholungsphasen) und zusätzlich die Veränderung der persönlichen Situation aber das Ergebnis war so ernüchternd wie eindeutig: Meinen Zeiten im Training und in den Wettkämpfen bin ich mehr und mehr hinterhergelaufen. Statt Ausgleich und Entspannung wurde das Laufen zum K(r)ampf. Als Sturkopf wollte ich das nicht einsehen doch je mehr ich das Training forciert habe (im Herbst wollte ich schließlich wieder in Frankfurt eine schnelle Zeit hinlegen), desto mehr hat sich mein Körper dagegen gesträubt. Es kam wie es kommen musste: eine Woche vor Frankfurt ging gar nichts mehr. Wahnsinnige Fußschmerzen machten das Laufen unmöglich. Bis zum letzten Tag habe ich gehofft, dass es doch noch wird bis ich am Samstag zu der bitteren Erkenntnis gekommen bin, dass ich die Laufschuhe für einige Wochen in den Schrank packen kann.

 

Frust, Frust und nochmals Frust, Wut und Enttäuschung standen erst einmal ganz oben auf der „Gefühls-Liste“. Dann kommt irgendwann neue Motivation und die Energie wird ins Alternativtraining bzw. die Arbeit an den Schwachstellen gesteckt: Kraft- und Stabilisation, Schwimmtraining und Einheiten auf der Rolle (aufgrund der Jahreszeit). Wiederum einige Zeit später der erste „Lichtblick“: Lockere 30 Minuten in Laufschuhen. Am Tag darauf die Ernüchterung: Schwere Beine, Muskelkater und die Frage „Wie soll ich jemals wieder schnell laufen können?“. Sicherlich weiß jeder Läufer, dass die ersten drei Wochen nach einer Laufpause hart sind und dann wird es besser. Hier bilde auch ich keine Ausnahme… Das lockere Laufgefühl wollte trotzdem noch nicht so recht zurückkommen.

Mittlerweile haben wir Ende April 2017 und die Lage sieht etwas anders aus. Eine Woche Trainingslager auf Gran Canaria Ende Februar hat den Anstoß gegeben und seither rollt es langsam an. Was allerdings noch viel wichtiger ist: Laufen fühlt sich wieder gut und richtig an.

Die ersten schnellen Schritte beim Citylauf Dresden und Leipziger Halbmarathon waren mühsam und die Ergebnisse nicht so, wie ich sie mir erhofft habe. Trotzdem habe ich jetzt eine ehrliche Standortbestimmung und weiß, woran ich arbeiten muss. Gelernt wird sowieso mehr aus den richtig harten Einheiten und weniger aus den fluffigen.

Mit der Jammerei soll jetzt aber auch Schluss sein, denn schmerzfreies Laufen das Spaß macht ist wohl das beste Ergebnis, dass ich überhaupt erzielen kann. In diesem Sinne freue ich mich auf die letzten Trainingstage bis es dann am 20. Mai heißt „Ich wandere ja so gerne am Rennsteig durch das Land…“ 42,195 km bis ins schönste Ziel der Welt.