Einmal Rennsteig Immer Rennsteig…
Das war das Motto am letzten Wochenende im Thüringer Wald. Seit gut 10 Jahren fahre ich im Mai nach Thüringen, zu Europas größtem Crosslauf – dem Rennsteiglauf. Nach einigen Jahren beim Juniorcross steht für mich dort inzwischen der Halbmarathon an. Die Stimmung an der Strecke ist mit keinem anderen Lauf dieser Größe zu vergleichen. Schon die Startzeit um 7:30 Uhr ist etwas Besonderes. Im Laufe der Jahre habe ich mich im Gesamtfeld immer weiter vorgearbeitet, sodass ich nach meinen 3 Podestplätzen in den vergangenen 3 Jahren auch dieses Mal wieder im Eliteblock starten durfte. Aufgrund der frühen Startzeit klingelte beim Rennsteig schon um 5:00 Uhr der Wecker. Nach einem kurzen Frühstück ging es an die Strecke. In diesem Jahr wohnten wir etwas außerhalb von Oberhof (Startort) und dank Straßensperrung direkt vor der Tür, „wollten“ wir uns die 4 Kilometer zum Start einlaufen. Keine so gute Idee, wenn es nur Bergauf geht, man einen Kleiderbeutel auf dem Rücken hat und die Zeit langsam knapp wird. Zum Glück nahm uns dann doch noch ein Einheimischer in seinem Auto mit, der natürlich an der Absperrung vorbeifahren durfte. Kurz vor dem Start wurde traditionell noch das Rennsteiglied gesungen und dann ging es los. Nach der sehr guten Vorbereitung und den guten Läufen in Mainz und Potsdam, war natürlich das Ziel in diesem Jahr, um den Sieg mitzulaufen. Die ersten 3 Kilometer liefen auch gar nicht so schlecht für mich. Ich war am Ende vom ersten Anstieg noch in der Führungsgruppe, das hatte ich in den letzten Jahren auch schon anders erlebt. Dann wurde mein Lauf unrunder. Irgendwie wollte es nicht so richtig laufen. Immer wieder meldete sich mein Magen bzw. das Frühstück darin. Als es zum großen Beerberg hinaufging (höchster Punkt der Strecke) musste ich leider einen Läufer nach dem anderen vorbeiziehen lassen. Sowohl die Beine als auch der Kopf wollten einfach nicht schneller. Endlich oben angekommen (hier ist man übrigens erst bei Kilometer 9, also noch ein gutes Stück vor der Halbzeit) dachte ich: „das Schlimmste ist überstanden, im Groben geht es jetzt nur noch bergab. Mal sehen, wen ich noch einholen kann“. Leider kam mir aber das Frühstück dazwischen. Jedes Mal, wenn ich das Tempo etwas anziehen wollte, wurde mit Kotzübel und ich wurde langsamer. Überhaupt nicht mein Tag! Es ging einfach nicht mehr richtig vorwärts. In Schmiedefeld angekommen, (die Veranstalter reden gerne vom schönsten Ziel der Welt und das kann ich nur bestätigen) war ich einfach nur froh, dass es vorbei war. Am Ende steht ein 7. Platz und eine Zeit die fast 2 Minuten Langsamer war als im letzten Jahr. Davon lasse ich mich aber natürlich nicht runterziehen. Es ist zwar ärgerlich, weil der Rennsteig ein persönliches Highlight ist und es zu einem meiner sportlichen Ziele gehört, dort einmal zu gewinnen, aber so ist das nun mal. Leider muss es auch diese Tage geben, an denen nichts geht. Dieses Jahr sollte es halt noch nicht sein, aber wie oben schon erwähnt: einmal Rennsteig immer Rennsteig! Nächstes Jahr greife ich wieder an!