Doch Leistungssport und Studium können eine machbare Kombination darstellen, wie ich das aus den Erfahrungen der letzten Jahre weiß. In dieser Saison kam jedoch aus sportlicher Perspektive Vieles ein wenig anders als geplant und erhofft.
Das es nicht unbedingt einfach wird, die hohen Anforderungen der letzten Studienphase und meinen sportlichen Anspruch miteinander zu kombinieren, war mir bereits vor dem 10. Semester bewusst. Dieser Abschnitt des Medizinstudiums stellt in gewisser Weise eine Besonderheit dar. Bereits während der letzten Klausuren an der Universität läuft schon die Anmeldung für das zweite Staatsexamen im Oktober. Das bedeutete für mich lernen für die letzten Klausuren und Beginn der Vorbereitung für das Examen im Herbst. Beides Aufgaben, die leider mehr Zeit in Anspruch nahmen als mir lieb war. Doch das Training lief gut und die Ergebnisse auf der Straße im Frühjahr waren vielversprechend. Warum sollte ich mir also Gedanken machen, dass sich daran etwas ändern könnte? Ich blieb also entschlossen und versuchte ein bestmögliches Training zu absolvieren um meinem eigenen Anspruch gerecht zu werden. Getreu dem Motto „Den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen und lernen kannst du eh nicht.“, plante ich meine Wochen durch. Auf diesem Weg wollte ich beiden Zielen gerecht werden.
Doch dieser Plan ging rückblinkend nicht auf. Nicht zuletzt habe ich das bei den Deutschen Meisterschaften am vergangen Wochenende ein Berlin gemerkt, die eines der Highlights im Sommer werden sollten. Meisterschaften im Olympiastadion sind immer etwas Besonderes und stellen zudem meine Premiere auf der blauen Bahn in der Hauptstadt dar. Am Ende musste ich mir allerdings eingestehen, dass meine sportliche Form nur zu Platz 14 reichte. Mein Anspruch ist jedoch ein anderer. Dennoch gilt es, das Ergebnis zu akzeptieren und den Umständen entsprechend zu bewerten.
Das es im Leben wie im Sport nicht immer nur Gipfel und Höhepunkte gibt ist Jedem bewusst. Letztlich macht es das aus und gehört genauso dazu wie ein strukturiertes Training und ein gepflegtes Trainingstagebuch. Manchmal ist der Weg zum nächsten Gipfel vielleicht einfach länger und steiniger als erwartet?