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Sportlerprofil by Larasch

Aller guten Dinge sind drei

Lieber Leser, liebe Leserin

Auch heute werde ich etwas berichten, was das Du wahrscheinlich schon selbst erlebt oder vielleicht bereits gehört hast. Diese Erfahrung durfte ich jetzt auch machen. Wie ich im letzten Beitrag „Taunus Training“ schon schrieb, war für mich im Juni endlich die Zeit reif, wieder an einem Start zu stehen. Nur noch eine Woche hatte gefehlt und die Vorbereitung lief im Großen und Ganzen gut. Doch die Überraschungen hören nie auf. Nach einer meinen besten Trainingseinheiten der letzten Monate ging ich am Dienstag vor dem Wettkampf glücklich schlafen. Beim Aufstehen wurden meine Augen nass, ich ließ meine Tränen fließen. Mein linker Fuß tat nämlich wieder weh. Dies waren die Schmerze meines Fersensporn letztes Jahres („Fersensporn 1 & 2“) und ich stand da in meinem Zimmer sprachlos. An dem Tag bekam ich später noch meine Impfung und schon am selben Tag stand ich auf einer Physio-Bank. Nur eins war mir in dem Moment klar: Dieses Mal hätten diese Schmerzen mich nicht geschlagen und runtergezogen. Ich hätte ohne Schmerzen an der Meisterschaft teilgenommen. Nach der Behandlung waren die Schmerzen zwar weg, aber der Fuß fühlte sich schon sehr komisch an. Er fühlte sich an, als wäre er noch dran J Am darauffolgenden Tag lag ich fertig im Bett wegen der Impfung und dann ging es nach Italien.

Wie versprochen stand ich am Sonntag nach 16 Monaten wieder an einer Startlinie. Die italienische Bergmeisterschaft im Staffel-Lauf fand in Lanzada (Lombardei) statt. Die Strecke war 5,5 km lang und hatte 340 Hm (hoch und dann auch wieder runter). Trotz Unsicherheit und Nervosität trainierte ich positive Gedanken. Dazu kam an dem Tag eine sehr schöne Überraschung, als ich als erste Staffelfrau am Start vorgestellt wurde. Freude überkam mich, als meine bisherigen Erfolge laut aufgezählt wurden. Ein paar Sekunden später ließ ich mich von diesen positiven Gefühlen treiben. Das Rennen zeigte sich sehr hart und anspruchsvoll. Alles war dabei: Vertikal, Down-Hill und 1.000 m flach.

Die Strecke war für mich ziemliches Neuland und ich übersäuerte sehr schnell. Nach einem sehr steilen Berg konnten meine Beine fast nicht mehr herunterlaufen. Doch konnte ich beim zweiten Berg langsam meinen Rhythmus finden. Am Ziel wartete meine Teamkollegin auf mich und sie machte eine phantastische zweite Runde und kam als 8. ans Ziel. Somit sicherte sie uns eine Platzierung in den Top 10 und unsere Teilnahme an der Siegerehrung. Dieser Lauf war für mich umso mehr besonders, da es das erste Mal war, dass mein Trikot eine andere Farbe als in den vergangenen Jahren hatte. Nach einem Teamwechsel Anfang des Jahres machten neue Menschen und neue Farben mein Wochenende sehr fröhlich, bunt und frisch und lassen mich diese Tage somit sicherlich nie vergessen.

Schon ein paar Stunden nach dem Lauf konnte ich merken, dass der Fuß gerade so für den Lauf gehalten hatte. In einem vollen Alltag, der nicht komplett am Laufen ausgerichtet ist, habe ich bisher der Regeneration immer zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Auch als ich meine Bestform hatte, war ich „untererholt“ und daran arbeite ich noch stark. Diesen Sommer habe ich von Anfang an ein gutes Gleichgewicht zwischen Laufen, Fahrrad fahren, Schwimmen, Behandlungen und Erholung gefunden, sodass ich die Schmerzen mittlerweile gut im Griff habe. Mit Vorsicht sind meine gelaufenen Wochenkilometer noch sehr wenig, aber meine Teilnahme an dem demnächst anstehenden Berglauf wird von mir auch nicht abgesagt. Dieses Mal wird es nur bergauf gehen, und das spricht auf jeden Fall für meinen FußJ Ich bin mir sicher, dass Schritt für Schritt ich meine Wochenkilometer langsam steigern werde und ich weiß jetzt, dass ich jetzt trotz allem sehr glücklich und dankbar bin.

 

Liebe Grüße,

Clara

Bild vom Start:

Ps: Ich hatte die Nummer 104 und die Maske musste für die ersten 500 m getragen werden.