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Sportlerprofil by Larasch

Lächeln und Laufen

Häufig wird das Laufen als eine Einzeldisziplin wahrgenommen. Für die Nachweise erbrachter Leistungen sind tatsächlich nur die eigenen Zeiten erforderlich. Doch jeder Läufer*In weiß, wie wichtig es manchmal ist, jemanden an seiner Seite zu haben. Selbst im Wettkampf wenn man gegen jemanden läuft, fühlen sich die Gegner wie Teamkollegen an, die einen motivieren und dabei helfen, die eigene Ziele zu erreichen. Diesen Mannschaftseffekt bei der Einzeldisziplin „Laufen“ spüre ich oft nicht nur bei Wettkämpfen, sondern auch bei Trainingseinheiten: egal wo. Es ist nicht wichtig, ob ich mit bekannten oder unbekannten Leuten auf meinem Weg bin. Es passiert auch am Mainufer oft, dass ich mich auch wenn nur für kurze Zeit mitgenommen fühle und kurz in Kontakt mit Mitläufern komme. Man kennt das Gefühl der anderen. Doch eine Frage stelle ich mir immer wieder: Wie passen Stirnrunzeln und quälende Gesichtsausdrücke mit dem Motto „Laufen macht Spaß“ zusammen?

Das Mainufer sehe ich immer als eine Bühne der Spaßläufer-Gemeinschaft. Jede Stadt hat sicherlich eine. Wenn ich dort laufe, bin ich nämlich alleine und gleichzeitig in einer ständigen Begleitung: Auspower-Lauf nach dem Feierabend, erstes Date, Langer Lauf mit 100 L Flaschen an der Hüfte hängend, ungewollte abwärts gesteigerte Läufe, bei denen man die ersten 200m mit einem 4er Schritt startet. Jedes Gesicht der Mitläufer druckt flüchtig etwas anderes aus. Doch ein Lächeln ist ziemlich selten zu sehen. Selbst Studien beweisen mittlerweile (z.B. Brick, N. et al. (2017): "The effects of facial expression and relaxation cues on movement economy, physiological, and perceptual responses during running"), dass der Verbrauch vom Sauerstoff mit einem lächelnden Gesichtsausdruck geringer ausfiel als beim Stirnrunzeln ist. Anders gesagt: Lächeln macht schneller! Ein bewusstes Lächeln ändert die Aufmerksamkeit, sorgt für Entspannung und erhöht damit die Leistungsfähigkeit von Sportlern.

Mein bestes Geschenk bei einem Lauf ist tatsächlich, jemanden durch mein Lächeln aufs Lächeln zu bringen.  So denke ich allererst beim Loslaufen mich zu entspannen und das zu genießen und wenn es ein bisschen härter ist, dann lasse ich in meinen Kopf schöne Erinnerungen, Vorstellungen oder Ideen mitlaufen, die unmittelbar für ein Lächeln sorgen. Wie man durch ein mentales Training sein Lächeln und das schneller-Laufen üben kann, kann man auch in dem schönen Buch von Michele Ufer: „Mentaltraining für Läufer“ lesen und damit lernen, positive Gedanken beim Laufen zu steuern.

Viel Spaß beim Lächeln und Laufen,

Clara