Immer mehr Athleten erheben ihre Stimmen gegen den Beschluss des DLV im Jahr 2020, auf Grund der vorherrschenden Corona-Einschränkungen, keine Straßenlaufmeisterschaften mehr auszutragen. Dieser Unmut wird zumeist in den sozialen Medien wie Facebook und Instagram veröffentlicht. Ich stelle mir die Frage, ob es nicht effektiver wäre zunächst direkt an den Verband heranzutreten und sich als Profi- bzw. ambitionierter Hobbyläufer zu solidarisieren.
Ich möchte vorweg eines klarstellen: Ich wünsche mir die Durchführung von Straßenläufen mit hoher Qualität für das Jahr 2020 und ich kann den Unmut aller Läufer*Innen sehr wohl verstehen. Wäre ich nicht am Anfang meines Aufbautrainings nach der Verletzung, würde ich noch mehr Unverständnis zu diversen Entscheidungen aufbringen als ohnehin schon. Aber wäre es nicht zielführender, wenn so viele Läufer*Innen wie möglich den Verband direkt ansprechen würden, als sofort den Weg über die Medien bzw. den sozialen Medien und der eigenen Reichweite zu gehen?
Der DLV steht nicht zum ersten Mal in der Kritik, wenn es um seine Läufer*Innen geht. Viele fühlen sich von diesem Verband unterrepräsentiert. Viele Kritikpunkte teile ich, aber um etwas zu verändern, muss man sich eben auch Widerständen entgegenstellen. Warum solidarisieren sich die (vielen) Profi- und ambitionierten Hobbyläufer nicht und schicken reihenweise Beschwerden und Verbesserungsvorschläge, Ideen und Konzepte an die zuständigen Stellen im DLV? Warum hat jeder Angst davor, dass der Verband einen Athleten nicht mehr berücksichtigen würde, wenn eh der Großteil der deutschen Athleten nie in den Genuss der tollen Förderung des DLV kommen wird? Ich frage mich, ob der Verband von dem Unmut überhaupt richtig Kenntnis nimmt, wenn man ihn in sozialen Medien anspricht und dementsprechend mit @dlv_online verlinkt.
Wieso schafft es die Sportart mit den meisten Mitgliedern innerhalb des Verbandes nicht, Laufen wieder mehr in den Fokus zu rücken? Der Verband wird sich nicht zu Veränderungen bewegen lassen, wenn man sich in sozialen Medien über das Vorgehen beschwert. Um etwas zu erreichen, müssen wir den direkten Weg gehen, sollte es dann immer noch keine konstruktive Zusammenarbeit geben, ist der Weg über die Öffentlichkeit sicher ein probates Mittel, das aber die Solidarität reichweitenstarker Kanäle bedarf. Diese sind auch in der Läuferwelt durchaus vorhanden.
Da draußen sind so viele Läufer*Innen mit großen Communities und ich lese sehr viel Zustimmung in den Kommentaren, also solidarisiert euch und macht euch direkt beim DLV für Veränderungen stark, damit sich die Läufer*Innen endlich nicht mehr alleingelassen fühlen.