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Sportlerprofil by Larasch

Überraschung: PB beim Trainingslauf

Seit einigen Monaten schufte ich schon hart für einen erfolgreichen Köln Marathon am 13. Oktober. Rund ein halbes Jahr steht ganz im Zeichen der Vorbereitung - alles für diesen einen Tag, an dem ich die Olympianorm angreifen möchte! Bei solch einer langfristigen Planung ist es wichtig, sich Zwischenziele zu setzen und Aufbauwettkämpfe einzuplanen. Auch, wenn das Training so hart ist, dass was die Intensität betrifft oft gar kein Unterschied zwischen Wettkampf und Training zu erkennen ist, bieten Wettkämpfe nach wie vor ein einzigartiges Gefühl. Deswegen entschloss ich mich, beim Bocholter Halbmarathon einen Test zu wagen, anstatt von meinem Coach ein weiteres Mal um den Kemnader See in Bochum gescheucht zu werden. Da ich direkt nebenan beim LAZ Rhede meine ersten Erfolge als Leichtathlet feierte, war dies zudem eine tolle Gelegenheit, wieder meine Heimat zu besuchen.

 

Die Zielstellung war klar: Das angestrebte Marathontempo für die Olympianorm von 3:07 Minuten pro Kilometer auf der halben Distanz zu testen. Dies entspricht einer Zeit von 65:45 Minuten. Ein durchaus harter Test, denn die Gesamtbelastung des Trainings ist schon seit zwölf Wochen im Schnitt bei 160 Wochenkilometern mit vielen hohen Intensitäten. 



Es kam anders. Schon zu Beginn des Rennens war ich schneller unterwegs als der angepeilte 3:07er-Schnitt. Da zudem die Kilometermarken nicht ganz stimmig waren, blendete ich die Zeiten erstmal aus und wählte ein Tempo, bei dem ich mich wohlfühlte. Als ich dann aber die 10-Kilometer-Marke nach 30:20 Minuten statt den geplanten 31:10 Minuten passierte und mich nicht wirklich verausgabt hatte, entschied ich, die Gelegenheit beim Schopf zu ergreifen. Eine neue persönliche Bestzeit winkte. Deshalb beschleunigte ich auf den zweiten 10 Kilometern deutlich und streute eine Passage von 29:40 ein, sodass ich die 20-Kilometer-Marke nach exakt einer Stunde passierte. So konnte ich den letzten Kilometer sogar noch in Ruhe genießen, da bereits klar war, dass ich meine alte Bestzeit von 1:03:40 deutlich unterbieten würde. Damit stehen die Chancen auf eine EM-Teilnahme im Halbmarathon in Paris im kommenden Jahr schon sehr gut.

Nach den vielen reibunsglosen Trainingswochen auf hohem Niveau war dieser Lauf ein tolles Signal für die ganz heiße Phase dieser Herbstsaison: In weniger als sechs Wochen startet bereits der Köln Marathon und drei Wochen zuvor der Halbmarathon in Usti Nad Labem (CZ), bei dem ich eigentlich erst meine Halbmarathon-Bestzeit angreifen wollte. Da ich mich für die neue Bestzeit nicht allzu sehr verausgaben musste, werde ich in Usti versuchen, noch eine Steigerung hinzubekommen. Vor allem zählt nun aber, die letzten Trainingswochen zu überstehen und fit in Köln am Start zu sein.